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OpenAI übernimmt io für 6,5 Mrd. US-Dollar – was hinter dem Mega-Deal steckt

OpenAI greift für das Hardware-Startup io tief in die Tasche: 6,5 Milliarden US-Dollar wechseln den Besitzer, um den ehemaligen Apple-Chefdesigner Jony Ive und CEO Sam Altman zum neuen „Dream-Team“ des Silicon Valley zu formen. Der Deal wirft Fragen nach Finanzierung, Strategie und Marktpotenzial eines noch unbekannten KI-Geräts auf – bietet aber zugleich Chancen für Unternehmen, Entwickler und Entscheider.

Marc Brüggemann
19.05.2025
3 Min. Lesezeit
OpenAI übernimmt io für 6,5 Mrd. US-Dollar – was hinter dem Mega-Deal steckt

OpenAI übernimmt io für 6,5 Mrd. US-Dollar – was hinter dem Mega-Deal steckt

OpenAI greift für das Hardware-Startup io tief in die Tasche: 6,5 Milliarden US-Dollar wechseln den Besitzer, um den ehemaligen Apple-Chefdesigner Jony Ive und CEO Sam Altman zum neuen „Dream-Team“ des Silicon Valley zu formen. Der Deal wirft Fragen nach Finanzierung, Strategie und Marktpotenzial eines noch unbekannten KI-Geräts auf – bietet aber zugleich Chancen für Unternehmen, Entwickler und Entscheider.

Die zentralen Punkte im Überblick

  • OpenAI zahlt 6,5 Mrd. US-Dollar für das gerade ausgegründete Hardware-Startup io.
  • Finanzierung: Die Summe stammt überwiegend von bestehenden und neuen Investoren – trotz bislang defizitärem Kerngeschäft von OpenAI.
  • Ziel: Entwicklung eines neuen, weniger „nervigen“ Geräts, das KI-Funktionen nahtlos verfügbar macht; Marktstart angekündigt für 2026.
  • Rolle von Jony Ive: Gestaltung eines „iPhone-Moments“ für KI-Hardware; io löst sich dafür teilweise von Ives Agentur LoveFrom.
  • Wettbewerbsumfeld: Meta, Google und Apple arbeiten an Smart Glasses; gescheiterte Experimente wie Rabbit R1 oder Humane AI Pin mahnen zur Vorsicht.
  • Rentabilität: Um die Investition zu amortisieren, müsste OpenAI-io rund 13 Mio. Geräte mit 500 US-Dollar Deckungsbeitrag verkaufen.

Detaillierte Einordnung

Finanzierungslogik und Investorenmut
Obwohl OpenAI seine laufenden Kosten mit Abo-Einnahmen kaum deckt, sprechen Investoren von einer „Spende“ in die Zukunft der AGI. Altman betont, dass Kosten zweitrangig seien, solange das Ziel einer sicheren, allgemeinen KI näher rückt.

Hardware-Strategie statt reiner Cloud-KI
Mit io setzt OpenAI erstmals auf eigene Endgeräte, um Rechenlast und Nutzerinteraktion zu verschmelzen. Altman beschreibt den heutigen Ablauf – Laptop öffnen, tippen, warten – als zu träge. Gesucht ist ein always-on-Interface, das KI diskret einbettet.

Design-DNA von Jony Ive
Ives Credo lautet, ein Gerät solle „weniger aufdringlich sein als das Smartphone“. Brancheninsider erwarten entweder Smart Glasses mit integrierter Sprach- und Bild-KI oder ein revolutionäres Wearable. Ein invasiver Chip gilt als unwahrscheinlich; das Design soll sichtbar, aber subtil bleiben.

Risiken und Vergleich zu gescheiterten Geräten
Rabbit R1 und der Humane AI Pin zeigen, wie schnell ein „zusätzliches Gerät“ zum Flop wird. OpenAI muss deshalb einen echten Mehrwert liefern, der über Smartphone-Apps hinausgeht – vergleichbar mit dem Sprung vom Nokia-Telefon zum iPhone.

„Wir entwickeln das coolste Stück Technologie, das ich je gesehen habe.“ – Sam Altman in einem Promo-Video zu io

Fazit

OpenAI wagt mit der Übernahme von io den Sprung vom reinen Software-Pionier zum potenziellen Hardware-Game-Changer. Ob der 6,5-Milliarden-Einsatz einen neuen iPhone-Moment auslöst, hängt davon ab, ob Ive und Altman eine wirklich störungsfreie, produktive KI-Erfahrung liefern. Die Branche steht vor einem letzten, entscheidenden Beweis, dass KI-Hardware mehr sein kann als nur ein teures Experiment.